Donnerstag, 25. Februar 2016
Die Einsamkeit der Primzahlen
Hier mal etwas ganz neues, auf diesem mäßig Interessanten Blog einer mäßig interessanten Person: Eine Buch review. Es ist tatsächlich schon eine ganze Weile her, dass ich das Buch, dessen Titel die Überschrift dieses Beitrags bildet, gelesen habe. Aber ich habe es halt mal wieder irgendwo rum stehen sehen (und "irgendwo" meint nicht in meinen Bücherregel, da ich es selbst nicht besitze. Bin halt noch oldschool genug um ab und zu eine Bibliothek zu besuchen) und habe mich erinnert, wie gut ich es fand. Von vorn herein mal, es handelt sich um einen ganz normal Roman, der sich mit dem eigentlich eher gewöhnlichen Leben zweier Personnen beschäftigt. Normalerweise tendiere ich eher zu Fantasy, Mystery oder Thrillern. Aber naja, es war wunderschön. "Die Einsamkeit der Prinzahlen" erzählt lebendig bis tragisch von den Komplikationen zwischenmenschlicher Konversation. Eh ich mich jetzt zu sehr verrenne fasse ich mal grob (ohne zu spoilern natürlich) die Story zusammen: Ein Junge verliert seine kleine Schwester bei einem Ausflug an einen See. Das Mädchen bleibt verschwunden und der Junge gibt sich die Schuld. Später entwickelt er eine Selbstverletzungsstörung. Ein Mädchen wird von ihrem Vater gezwungen Ski zu fahren. Es gibt einen Unfall dabei und sie hat für den Rest ihres Lebens eine Behinderung an den Beinen. Sie entwickelt eine Magersucht. Diese deiden treffe nun als Schüler aufeinander. Mehr oder weniger durch eine Wette werden sie Freunde. Das Mädchen schmeißt trotz ihrem reichen Elternhaus Schule um Fotografin zu werden. Der Junge wird ein berühmter Mathematiker. Und so werde immer wieder in Zeitsprüngen wichtige Ereignisse im Leben der beiden beschrieben, die weder ihr Störungen ganz überwinden noch einander je ganz aus den Augen verlieren. Während der ganzen Zeit ist da eine gewisse verbindung zwischen den beiden, aber es wird nie mehr als eine platonische Freundschaft. Daher kommt auch der Titel, denn der Junge vergleicht sich und das Mädchen mit zwei Primzahlen, die nirgendwo anders hin passen und mit niemandem eine gemeinsamkeit haben, aber auch nicht zusammen sein könne, da sie in der Zahlenfolge in einem gewissen Abstand stehen. Kurz nach dem das Mädchen dann hals überkopf von ihrem Ehemann verlassen wird, da er einfach nicht merhr mit ihrer Magersucht leben kann, sieht sie ein ein anderes Mädchen, was der Verschwundenen Schwester des Jungen extrem ähnelt und sie beschließt ihn zu sich ein zu laden..... Ab diesem Punkt würde ich zu viel verraten, wenn ich weiter in der Geschichte gehen würde. Es ist kein übermäßig langes Buch aber es erzählt sehr einfühlsam die persönlichen Dramen, aller Charaktere, und erschafft eine Welt von Menschen aus Glas. Leicht zerstörbar und komplett durchschaut, aber wunderschön und sehr detailverliebt aufgezogen. Wenn ich nochmal dran käme würde ich es glatt nochmal lesen. Aber eigentlich hab ich auch noch das ein oder andere angefangene Buch hier liegen.

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Sonntag, 21. Februar 2016
Kodex von Sith und Jedi
Ich bin ja ,was diese ewige Diskussion um das Star Wars Universum angeht eindeutig auf der Seite der Sith. Ja die Jedis sind die guten und haben Meister Joda. Aber von der Philosophie her sagen mir die Sith einfach mehr zu. Ich füge mal den Jedi Kodex ein:

Gefühle gibt es nicht,
Frieden gibt es.
Unwissenheit gibt es nicht,
Wissen gibt es.
Leidenschaft gibt es nicht,
Gelassenheit gibt es.
Tod gibt es nicht,
die Macht gibt es.

Ich habe selten etwas so unmenschliches Gehört. Es entsprich ja auch nur einem Ideal, was verfolgt werden soll. Aber dennoch danach zu leben... Was ist denn natürlicher als Gefühle? Und impliziert das nicht, dass es Frieden nur ohne Gefühle geben kann? Und wie soll Wissen ohne Unwissenheeit existieren? Ohne unwissenheit ist Wissen doch gar nicht defieniert und alle wären auf dem selben Stand. Und Leidenschaft.... Wofür kämpfen, ohne Leidenschaft? Wie überhaupt kämpfen ohne sie? Jedis stehen über all dem und werden schon von klein auf so erzogen, dass sie ander Werte als wichtig empfinden. Aus meiner Sicht allerdings muss das eine sehr traurige Kindheit sein, die ohne Gefühle vorbei zieht. Für mich ist es schlicht weg unmenschlich. Und seine Menschlichkeit zu verlieren um gut zu sein? Sagt das nicht auch irgendetwas über Menschen an sich aus? Der Sith Kodex klingt da, für mich als durch und durch Menschliches, unkontrolliertes Wesen einfach viel umsetzbarer und ansprechender

Friede ist Lüge, es gibt nur Leidenschaft.
Durch Leidenschaft erlange ich Stärke.
Durch Stärke erlange ich Macht.
Durch Macht werde ich zum Sieg geführt.
Durch den Sieg zerbrechen meine Ketten.
Die Macht wird mich befreien.

Das Macht einen zum Sieger werden lässt und man als Sieger frei ist klingt für mich jetzt erstmal logisch. Außerdem lässt es nun mal alle Emotionen zu. Sowieso direkt im Kodex das Urbedürfnis nach Freiheit an zu sprechen, ist schon mal sehr klever. Denn selbst wenn man als Mensch nicht wirklich weiß, was Freiheit eigentlih für einen selbst bedeutet und was für Verantwortung diese mit sich bringt, wünscht sie sich jeder. Die Vorstellung, durch Leidenschaft, also den totalen Kontrollverlust über sich selbst, stärker zu werden ist durch aus reizvoll. So gebe ich mich also eindeutig voll und ganz der dunklen Seite hin, da mir meine emotionale Freiheit zu sehr gefällt. Obwohl... seien wir mal ganz ehrlich: In keiner extremistischen Gesellschaft kann man je ganz frei und von allen akzeptiert handeln, fühlen und denken. Und dieses Phänomen ist gilt auch für tatsächlich existenten religiösen oder auch politischen Organisationen oder Richtungen

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Donnerstag, 18. Februar 2016
Eine Schlucht
Heute mal über das deutsche Bildungssystem. Grundsätzlich ist es ja ganz gut. Egal wie oft man sie auch als Schüler verflucht, Schulpflicht ist ne gute Sache und potenziell bitet dieses Land jedem die Chance auf Bildung. Je nach Fähigkeiten hat man halt verschiedene Möglichkeiten und Schulformen zur Wahl. Aber wie unterschiedlich können die Fähigkeiten denn sein? Ich für meinen Teil konnte lesen und rechnen bevor ich in die Grundschule gekommen bin und hatte damit die Gelegenheit die erste oder zweite Klasse zu überspringen. Hab ich aber nicht gemacht, weil ich Freunde in meiner Klasse hatte, die ich nicht verlieren wollte. Danach bin ich auf ein privates Gymnasium gekommen. Ganz anders mein Bruder. Er ist Autist und ist mit acht in eine Behinderten Einrichtung gekommen, da man ihn sonst als nicht beschulbar angesehen hat. Mit 16 ist er dann wieder nach hause gekommen (er wollte es unbedingt), hat aber auf der selben noch den Hauptschulabschluss gemacht. Jetzt ist er auf einer ganz normalen Berufsschule. Und die Kluft zwischen dem was ich gemacht habe und dem was er tut ist gewaltig. Vielleicht rege ich mich unnötig auf, aber mich schockiert, dass man auf der Berufsschule noch mal Groß und Kleinschreibung wiederholt. Das sind junge, gesunde Menschen, die nach 1-2 Jahren auf den Arbeitsmarkt los gelassen werden. Erwarte ich zu viel von 17/ 18 jährigen, wenn ich davon ausgegangen bin, dass solche Dinge selbstverständlich sind? Ich weiß, Deutschland hat sehr viele Migranten, die keine Muttersprachler sind, aber müsste sich ein reiches Land wie wir es sind nicht leisten können das jedem schon früher bei zu bringen? Wofür haben wir denn ein Jugendamt, dass soziale Leistungen wie Sprachkurse an Kinder schwächerer Familien verteilen könnte? Ok, Jugendamt. Überhaupt deutsche Ämter. Vermutlich lasse ich mich darüber noch mal wann anders aus. Aber auch in jedem anderen Fach sind die Unterschiede derart gravierend. Dabei kenne ich einige Hauptschulabgänger. Ich würde nicht behaupten, dass sie dumm wären oder nicht verstehen würden, was ich im Gymnasium gemacht hab. Sie würden nur vermutlich länger brauchen um an den Stoff herangeführt zu werden. Es ist so traurig, dass der Staat jungen Menschen die möglichkeit auf höhere Bildung versperrt, indem er sich einfach nicht dafür interessiert, ob die Schüler nur von außen oder tatsächlich von den Fähigkeiten her nicht die Möglichkeiten haben. Wiederum ander, die ich auf meiner Schule kennengelernt habe waren eindeutig nur dort, weil sich ihre Eltern es leisten konnten. Ich weiß nicht ob ich mehr dazu sagen muss, als das eine mir bekannte Schülerin mal geäußert hat, der Mauerfall wäre 2005 gewesen. Ein gewisses Maß an Allgemeinwissen gehört ja schon mal dazu. Allgemein würde ich für höhere Schulformen auch so etwas wie überhaupt Interesse voraussetzen. Denn nur fleißig sein oder sehr intelligent sein, aber nichts drauß machen ist doch auch nicht das Wahre. Aber das Schule weder etwas über die tatsächlichen Talente, die Werte oder auch die Überlebensfähigkeit später in einem Beruf ausssgt ist ja nu wirklich nichts neues. Das war vermutlich auch schon zu Zeiten meiner Mutter so. Mein Fazit von dem ganzen hier ist jedenfalls, dass die Schulsysteme (angefangen mit der Grund/ Vorschule), wenn man die lernschwächeren Kinder früher anfangen würde zu fördern und auch ein bisschen acht auf ihr soziales Umfeld geben würde, viel mehr aus den Kindern holen könnten und ihnen mehr Möglichkeiten bieten könnten. Und dass das Geld der Eltern auch nicht klüger macht.

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