Mittwoch, 17. Februar 2016
Absolution
So wie vermutlich die meisten Menschen in diesem Land habe ich nicht viel bezug zu Religion. "Gott" fällt in meinem Sprachgebrauch am häufigsten in irgendwelchen sprichwörtern. "Sünde" verbinde ich mit überteuerten Produkten und zu viel Schokolade. Wenn man sich etwas mit dem Mittelalter beschäftigt wundert einen auch nicht mehr, wie sich die Religion so fest in unser Sprachbild verweben konnte. Aus der selben Zeit kommen aber auch Kirchliche Ideen, dir mir persönlich ganz gut gefallen. Nicht falsch verstehen, ich bin kein großer Mittelalterfreund, es war ne miese, unhygienische und unmoralische Zeit. Aber das die Kirche so viel mehr verantwortung getragen hat und auch viel offener zu den Grundsätzen gestanden hat gefällt mir halt. Ich denke, es würden deutlich weniger Menschen jährlich austreten, wenn die Kirche noch so ehrlich wäre, oder den Menschen noch so klare Anweisungen geben würde. Wenn im Mittelalter irgendein Papst der Meinung war, dass man gegen irgendwas sein sollte, hat die ganze Kriche dazu gestanden. Heute werden Dinge vertuscht, beschönt, geleugnet. Wenn die Kirche tatsächlich zu allem was sie tut stehen würde, oder sich überhaupt in dem was gepredigt werden soll einig wäre.. das würde imponieren. Wenn sie noch öffenliche Gebäude statt Privatresidenzen von ihrem Geld errichten würde. Es hat ja auch keinen wirklich vorteil mehr in der Kirche zu sein. Ich finde gut, dass Religion nicht mehr so chronisch anerzogen wird, oder ungläubige verteufelt werden. Doch als Religion noch so viel Bedeutung für die Menschen hatte war auch einiges leichter. Natürlich ist es aus heutiger Sich unreif und beschneidung der Meinungsfreiheit, aber gut und böse war simpel. Auch denke ich kann man sich mit Religion sein Gewissen deutlich angenehmer machen. Man lebt mit so klaren Regeln ja nicht mit den Konsequenzen seiner Taten sondern musste halt nach dem Tod büßen. Davor hatte man halt Angst, das ist ein anderes Gefühl als Schuld. Auch Absolution stell ich mir ungemein angenehm vor. Du gehst zu deiner Kirche, beichtest deine Sünden, bezahlst Geld und kannst von deinen Sünden befreit wieder nach hause gehen. Da dieses Prinziep so fest in deinem Kopf ist wirst du dich danach auch wirklichbefreit fühlen. Du bist dir so sicher, dass deine Kirche das richtige tut, es gibt keine Zweifel daran, alles ist nun tatsächlich vergeben. Gut, Psychiater habe ja ein ähnliches Prinzip. Du gehst hin, bezahlst Geld, erzählst deine Sünden/Probleme und fühlst dich im besten Fall befreit. Aber eben nur im besten Fall, weil dieses Vertrauen nicht das selbe ist, wie es mal in die Kirche war. Außerdem sagt dir kein Psychiater, dass damit alle deine Sünden vergeben sind und du damit reihn gewaschen bist. Man kann sich die absolution nur noch selbst und/oder von der Person gegen die man gesündigt hat erwerben. Und beides ist nicht einfach. Das dir der ader verzeit heißt ja auch noch lage nicht, dass du dir selbst verzeihen kannst und umgekehrt. Es ist ein Dilemma. Natürlich könnte man auch sagen, man müsste dann halt einfach darauf achten, nicht zu tun, was einem vergeben werden müsste. Aber das so zu sagen ist zu einfach, denn das Leben kann jeden in ethisch schwierige Situationen bringen und mal ganz ehrlich, für jeden ist ja was anderes falsch. Manche Menschen entschuldigen sich für Dinge, die mir selbst gar nicht aufgefallen sind, oder ich schlicht weg als harmlos bezeichnet hätte. Wie viel Schuld man sich also selbst gibt kommt also auf die Person an. Es gibt auch Menschen die sich selbst gar keine Schuld zu sprechen, dass ist genauso wenig gut, wie die jenigen die wegen jeder Kleinigkeit an ihrem Gewissen leiden. Wo da aber das gesunde Mittelmaß ist muss auch wieder jeder für sich selbst lernen. Es ist schon eine schöne Bescherung in seinem Handeln und denken mündig zu sein. Kein Wunder, dass Kant zwar kein schlechter aber auch kein glücklicher Mensch war.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 12. Februar 2016
Fitness- Ein Wort ändert sich
Jetzt wo es wieder Frühling wird und die Leute auch schon wieder dran denken sich in knapperer kleidung zu präsentieren ist das Thema -mal wieder- in aller Munde. Fastenzeit, Diäten, FITNESS. Es gehört doch fast dazu, dass man einen Ernährungsplaner, ein BMI Rechner und ein ständiges Fitness-Dauerprogramm auf seinem Handy hat. Auch die Fernsehwerbung quillt über davon. Zuletzt hab ich da was gesehen, was mich ernsthaft aufgeregt hat. In dem Spot wurde eine Frau, di esich auf eine Hochzeit vorbereitet gezeigt. Wie sie mit ihren Freunden vorher feiert, ein Kleid kauft und so weiter.... und dann ar das einfach eine Almased Werbung "Für alle die noch großes vor haben". Ich habe noch nie eine Werbung gesehen, die so dreist die Urängste der weiblichen Bevölkerung ausnutzt. Jede Frau will gut in ihrem Hochzeitskleid aussehen und die Werbung surgeriert, dass man als Frau abnehmen muss um sich diesem Traum zu verwirklichen. Oder um überhaupt heiraten zu können. Aber das jetzt nur nebenbei, eigentlich möchte ich darauf hinweisen, dass das Wort "Fitness" völlig unsinngemäß verwendet wird.
Seinen Ursprung hat es im englischen "to fit"= passen. Wie man davon auf Kraftübungen und Eiweiß-shakes gekommen ist? Höchstwahrscheinlich liegt das an Charles Darvin. Nicht, dass der gute Herr irgendwas falsch gemacht hätte, oder Idioten dazu aufgefordert pumpen zu gehen. Nein es ist das Prinzip "Survival of the fittest", was fälschlicherweise als "Das Überleben des stärkeren" übersetzt wird. Das ist auch nicht völlig aus der Luft gegriffen oder komplett falsch. Aber eigentlich heißt es eher "Das Überleben des am besten angepassten". Und damit sind wir auch wieder näher am Ursprungswort. "Fitness" meint also tatsächlich nicht die stärke, sondern die Fähigkeit zu überleben/ sich an zu passen. Und jetzt mal im ernst, in der derzeitigen Gesellschaft ist es nicht angepasst Sportlich zu sein. Auf die Umstände am besten angepasst wäre vermutlich eher ein leicht übergewichtiger Mensch mit einem extrem ausgeprägten Kommunikationvermögen. Denn das ist, was man heute wirklich braucht. Die Figur ist dabei reativ egal, wenn man zu sportlich ist fällt man sogar unnötig auf und das Sozialleben schrumpft, da man nicht mehr so gut mir Freunden essen gehen kann und den abend auch mit Trainig verplant hat, statt ihn mit anderen Menschen zu nutzen. Aber das die Fitness-Jünger rein von ihrem lieblingwort aus die falschen Ideale verfolgen wird sich wohl kaum rum sprechen. Ein bisschen Bewegung ist ja auch nicht falsch... auch wenn es in dieser Gesellschaft eigentlich nicht zum überleben beiträgt.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 11. Februar 2016
Paradiesisch...?
Ich habe vor kurzem (wie man das halt so in der Berufsfindungsphase macht) ein Paraktikum im einer Krebsklinik gemacht. Ich war auf der Palliativstation eingesetzt. Und bevor ich jetzt anfange verschiedene Dinge zu kritisieren muss ich sagen, das meine Schwesternteam wirklich großartig war. Sie waren fast alle immer freundlich und haben ihr bestes gegeben, damit sich die Patienten wohl fühlen. Sollte ich irgendwann man nichts mehr selber können und wissen, dass es auch nicht mehr besser wird würde ich auch sicher sein wollen, diesen Respekt und diese Freundlichkeit zu bekommen. Aber bei Schwesternteam fängt auch schon die erste Schwierigkeit an. Denn wenn ich Schwestern sage, meine ich auch, dass es nur Frauen gab. Auch auf den anderen Sationen hab ich nur zwei Männer gesehen. Das hatte zur Folge, dass die Damen immer wenn es Probleme mit großen und/ oder schweren Patienten gab, den Physiotherapeuten gerufen haben. Stressig für alle Beteiligten. Wenn wir schon von einer Gesellschaftlichen Gleichberechtigung sprechen, sollte man eigentlich ja auch mal diese Rollenbilder in den Berufen aufbrechen. Klar, alle Berufe im Pflegebereich haben zu wenig Männer. Ich selbst weiß leider nicht genau wie, aber man müsste es irgendwie schaffen diesen Bereich für Männer attraktiver wirken zu lassen. Vermutlich wäre das einzige wirklich effektive, alle in einem Medizinischen Studienbereich verpflichten ein Praktikum oder ähnliches in der Branche machen zu lassen, vielleicht würden ja einige Merken, dass es ihnen zusagt.
Ok, zum nächsten Punkt: Krankenkassen
Ja, an sich haben wir ein sehr guten Sozial und Versicherungssysthem. Für eines der reichsten Länder der Welt könnte es aber auch besser sein. Unsere Patienten hatten, egal ob sie zur Schmerzeinstellung/ zum Warten auf ein Pflegeheimplatz/ tatsächlich zum sterben zu uns kamen von der Kasse aus nur 11 Tage. 11 TAGE. Ich finde es menschlich nicht zu verantworten, dass Menschen, die eh schon nicht mehr viel Zeit zu Leben haben so unheimlich wenig Zeit bekommen. Dafür bekommt man dann lieber mehr Schmerzmittel als nötig verschrieben. Auch hat dieses ständige kommen und gehen zur Folge, dass man unter Angestellten von den Patienten mit ihren Zimmernummern redet. Da ist erstmal nichts schlimmes dran, aber irgendwie ist es doch traurig. Die Kassen machen sich vermutlich auch keine Vorstellung wie aufwendig es ist, neue Patienten mit Medikamenten, Essen, eventuellen Eingewöhnungsproblemen (z.B. Angstzustände) etc. auf zu nehmen.
Und dann war da noch oft die Situation, dass ich als unausgebildete Arbeitskraft oft mit nur iner Schwestern auf Station war. Das war immer anstrengend und ich war gezwungen Arbeite zu übernehmen für die ich eigentlich keine Verantwortung übernehmen kann. Das eigentlihe Problem damit ist, dass das in allen Krankenhäusern so ist und wir mit unseren 11 Patienten auf Station noch laut der anderen Schwestern paradiesischen Umstände hatten. Nicht nur, dass dieser Beruf im allgemeinen schlecht bezahlt wird, es wird auch noch an der Besetzung gespart und es ist Normal, dass die Krankenhäuser Praktikanten und Azubis fest im Diestplan einrechnen, bevor der eigentliche Praktikant fest steht. Ich weiß schon die schlimmen geschichten die ich in meinem Team gehört habe nicht mehr alle, da müsste doch echt mal ein Machtwort gesprochen werden. Denn die, die sich um die alten und kranken Menschen kümmern sind auch nur Menschen die irgendwann mal alt und krank werden.

... link (2 Kommentare)   ... comment